13. Dezember 2006
Auf ins Neue
Auf ins Neue
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Ich bin mir sicher das dass jeder kennt, man hat das gefühlt man braucht etwas neues einen Tapeten Wechsel. So brauche auch ich es. Ich wohne seit Mitte 2002 in einer groß WG. Längere Zeit mit 16 nun noch mit 12 Leuten. Es ist oder war eine WG die Alternativ sein wollte, nicht so eine reine Zweck WG wie es so viele gibt. Doch nun brauche ich etwas neues. Wenn ich es mir recht überlege habe ich noch nie so richtig allein gewohnt. Naja gut drei Monate, wobei ich mich nie richtig wohlgefühlt hatte. Aber jetzt denke das es Zeit wird genau das Experiment allein wohnen zu starten, mit all seinen schönen und negativen Fassetten. Ich glaube und ich bin mir Sicher das Gott mir dabei hilft. Den er versorgt uns mit allen was wir brauchen.
Hier könnt ihr den Brief den ich an meine „Alte WG“ schrieb lesen. Der Brief beinhaltet warum ich ausziehe.
*XXX Name aus Datenschutz Gründen nicht genannt
Meine lieben Freunde,
die Zeit bringt immer Veränderungen mit sich davon bin ich nicht aus genommen. Die Zeit bringt auch Umbrüche mit sich. Solch ein Umbruch voll ziehe ich gerade. Ich bin mir Sicher das es Zeit wird neues auszuprobieren. Mit Gottes Hilfe neue Wege zu gehen und die Untiefen des Lebens neu aus zu loten.
Die Zeit bei euch war sehr angenehm und lehrreich. Es war auch für mich eine Herausforderung mit so vielen lieben Menschen zusammen zu wohnen. An die stundenlangen Diskussionen in der Küche werde ich mich noch lang erinnern. Die Entscheidung aus zu ziehen kam nicht spontan ferner ist sie gereift.
Natürlich war die Zeit bei euch auch manchmal anstrengend und nicht immer einfach. Doch die schöne Erinnerungen überwiegen. Der Prozess der Überlegung ob ich nicht ausziehen sollte begann mit XXX schleichenden Rückzuges. Im wesentlichen bemängelte er das es hier im Grunde keine Gemeinschaft oder Gemeinschaftlichkeit gibt. Als er das einst im Plenum sagt war ich empört darüber und auch sauer auf XXX.
Heute weiß ich nun, er hatte recht. Im Neuem Testament gibt eine Geschichte die mich lehrte nicht mit Zorn oder Wut zu reagieren. Die Schriftgelehrten holten Jesus zu einer Frau die Gesündigt hatte. Sie verlangten von Jesus er solle bestätigen das sie dafür Gesteinigt werden müsste, weil es das Gesetz so verlange. Jesus stand nun vor der Frau die gesündigt hatte und vor der Masse der Schriftgelehrten. Er kniete sich hin und zeichnete etwas in den Sand. Er überlegte etwas, stand auf sah die Schriftgelehrten an und sagte: „ Wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein!“ Nacheinander gingen die Schriftgelehrten. Er half der Frau auf die Beine und sagt:“ geh und Sündige nicht mehr.“ Durch diese Geschichte habe ich gelernt Fehler oder Versäumnisse nicht nur bei anderen sondern auch bei mir zu suchen.
So will auch ich kein Stein werfen. Ich möchte weder anklagen noch verurteilen weil auch ich, sofern man von Fehler sprechen kann, diese auch selbst begann. Auch ich habe mich viel zu oft heraus gehalten aus der „Gemeinschaft“ Doch lasst mich erläutern was mir die lange Zeit bis Heute hier fehlte. Ich selber weiß bis heute nicht so genau was Gemeinschaft im zusammen leben bedeutet, was es beinhaltet.
Doch ich glaube es ist das Interesse am anderen, am Mitbewohner, am Menschen. Jeder von uns teilt das Schicksal des Anderen schon allein in dem wir miteinander wohnen. Wir teilen nicht nur Nahrung, Küche, Bäder und Geschirr wir teilen miteinander unsere Leben. Ich selber habe gemerkt wenn ich im Stress bin, Tags über unterwegs bin und erst spät zurück kehre, das dann das Interesse am anderen sehr minimal ist. Oft, so kreide ich mir selber an, habe ich mich all zu sehr mit meinen Dingen beschäftigt und wenn es einen selber nicht gut geht dann ist das Interesse am anderen erst recht gering. Nun, Heute kann ich Konstatieren zusammen leben heißt nicht die Auslegung im Sinne der Worte, ferner bedeutet dies für einander zu existieren. Leider ist das selten so. Ich will nicht leugnen das es kein Gemeinsam gab. Oft saßen wir in der Küche und diskutierten über Politische Themen oder sahen einen Film. Doch ist es mir zu wenig Gemeinsam, es ist zu Oberflächlich. Für mich ist das leider Zeugnis und ein Spiegelbild der Gesellschaft. Papst Benedikt sagte einmal:“ Wir laufen Gefahr in eine Diktatur des Relativismus zu geraden.“
Wirkliche Gemeinschaft ist nicht nur ein miteinander sondern ein füreinander. Miteinander, den gemeinsamen Weg beschreiten, füreinander, da sein in schwierigen aber auch schönen Phasen des Lebens. Paulus beschrieb im Ephesser Brief (4-15,NT) die Gemeinschaft so:“ Jeder Teil erfüllt seine besondere Aufgabe, damit der ganze Körper überhaupt funktioniert. So bleibt er gesund und stärkt sich auch selbst, weil er von Liebe zusammengehalten wird“. Im Kap. 4-32 geht er noch weiter und schreibt:“Geht nett miteinander um, zeigt Mitgefühl und verzeiht euch gegenseitig, wenn ihr euch mal verletzt habt […].
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