7. Juni 2010
Lena Endprodukt und doch nichts anderes.
Lena Endprodukt und doch nichts anderes.
Von Thomas Salomo
Waren noch vor Jahren Casting Shows und Pop Stars das Maß aller Dinge die uns sagten was ist In oder was ist Out. Zehntausende bewarben sich und setzten sich der demütigenden Fleischbeschau aus. Das System schien ganz einfach zu sein. Man bewirbt sich, meistert Runde für Runde, hat man Glück und vielleicht subjektiv betrachtet etwas Talent, wird man erkoren zum „Star“. Bohlen und Co ließen es sich nicht nehmen in diesem System unpassende, untalentierte Person mit noch unpassenderem Vokabular zu verabschieden.
Dem einfachen Geist versprach es ein Höchstmaß an Erniedrigungen und voyeuristischer Befriedigung. Doch wer immer noch bei Sinnen war und es bis jetzt geschafft hatte den privaten Fernsehsendern ein gesundes Maß an Distanz entgegen zu bringen, konnte sich nur mit Verweigerung und umschalten entziehen. Selbst Landesmedienaufsichten und der deutsche Presserat waren dem nicht gewachsen. Wer sich daran erfreute, bekam ein Casting Gewinner mit weißen Sunyboy Image, verklärtem Getto Charme, getrimmte neue Stars, eigentlich völlig degenerierte Persönlichkeiten, den sich die letzte Chance vor Harz4 eröffnete präsentiert.
Diese genau getrimmten, auf unser Bedürfnis, nach unseren inneren eigenen „möchte gern Popularität“ gezüchteten „neuen Stars“ haben selten eine größere Halbwertszeit als ein Obstkorb. In den Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit, Ellenbogengesellschaft mit dem Recht des Stärkeren können nicht alle mit halten. Für viele, gerade in den sozial schwächeren Milieu, sind Casting Shows die letzte Chance auch einmal „Promi“ zu sein. Wegkommen vom Sozialen Brennprunk, weg vom schlecht bezahlten Job. Oder überhaupt, zum ersten Mal eine richtige Perspektive haben.“Star“ sein das ist der Traum, den fast täglich Millionen vorn Fernsehzuschauern mit träumen.
Was brachte den bisherigen „Stars“ der ganze Rummel?
Seit 2002 läuft eine der Casting Show’s „Deutschland sucht den Super Star“. Zehntausende mögliche Kandidaten bewarben sich. Mehr oder weniger talentierte „möchte gern Künstler“ versuchten ihr Glück. Viel gepuscht, hoch gelobt, aufgeblasen zum Superstar. Alles haben wir erfahren, von der Kindheit bis zum Sieg in der Show, nichts blieb uns verborgen, der perfekte Seelen Striptease. Der nach intimen Geheimnissen lechzenden Zuschauer war immer vorn dabei. Das Ziel scheint immer das Selbe zu sein, aus nichts etwas Großes machen und dabei noch viel Geld verdienen. Hauptsache Geld verdienen. Auspressen wie Zitronen. Das letzte raus holen.
Nach kurzen Hype, mit Teenager Geschrei, Absturz, das Vergessen. Waren sie vorher in diversen Privat Tv Shows zu Gast, wurden von Sendung zu Sendung weiter gereicht, verliert sich irgendwann das Interesse am „Star“. Dann reicht es gerade noch so für Auftritte in drittklassigen Diskotheken oder beim „König auf Mallorca“. Kaum einer erinnert sich noch an Alexander Klaws, Elli Erl oder Tobias Regner. Die einst gefeierten „Stars“ sind so schnell wieder verschwunden wie sie kamen. Heute sind sie fast vergessen. Der Zirkus zog weiter, um uns neue „Stars“ zu suchen. Gern verschweigt der Zirkus uns die Gesetze der Musikbranche, wer schnell steigt fällt auch schnell. Dies galt schon in den Nachkriegszeiten und gilt bis heute.
Ist Lena Meyer-Landrut so anders als die Anderen Casting show Gewinner?
Jesus Punk said,
5. Juli 2010 um 17:43
Grüß dich Thomas!
Jetzt habe ich mir mal deinen Blog genauer angeschaut, hatte schön öfter mal reingelesen und werde das in Zukunft auch hin und wieder tun.
Du hast mich nach deiner Meinung gefragt – weißt du, es fehlt mir etwas ganz entscheitendes bei vielen deiner Beiträge die ich bisher gelesen habe… der „rote Faden“.
Dieser Beitrag hier… du schreibst über die Lena, über die Superstar Show… du schreibst Feststellungen, du äußerst deine Meinung dazu… nicht klar wird mir allerdings als Leserin – was will mir der Thomas sagen?
Mal ganz krass… „Warum sollte ich das lesen, wenn ich davon nichts habe?“
Diese Frage mußt du für dich erstmal beantworten können, um Leser zu erreichen.
Natürlich hat jeder Blogger auch seinen eigenen Stil und das ist total super so.
Ich lese gerne Blogs, mache meine abendliche Runde um die Blogs ;-)… weil ich die unterschiedlichen Schreibstile mag… die Gedanken… die mir Impulse geben, mich aufbauen, mich ermutigen, mich zum nachdenken bringen…
Jeder achtet dabei natürlich auf andere Dinge… also bitte bitte… es gibt keine richtige Meinung zu einem Blog und wie er sein soll!
Für mich ist auch oftmals das Cover und Styling des Blogs ansprechend (hmmm ich bin ne Frau) und hmmm leider muß ich sagen das Bild find ich nicht so den Bringer…. allerdings due kurz und knackige Archivierung der letzten Artikel und der schlichte Stil… hellblau das kommt gut.
Zuviel Zeug überfüllt die Seite auch schnell… hmm das gute alte Mittelmaß machts wieder… eben alles wieder Geschmacksache.
Das „Warum ich schreibe“ sehr fein! 😉
Also Thomas… ich hoffe das war jetzt nicht zu arg für dich, aber ich möchte dir gern Anregungen geben zu verändern, was du für richtig hälst.
Lieben Gruß und weiterhin viel Segen mit dem Blog…. ich dreh meine Runde auch weiterhin 😉
Mandy (Jesus Punk)