29. Februar 2012
Sommer- Liebe
Sommer- Liebe
Seh uns auf der Wiese liegen, sanft und zart an einander schmiegen,
nebst safigigen Grün der weiten Wies umhüllt uns die warme Sommerbriese.
Inmitten Margeriten und dem Löwenzahn seh ich den Antlitz deine Schönheit an.
Wer könnts mir verwehren? Inmitten des üppigen Blütenmeer, wo Bienen, Hummeln, Korn und Ähren, kräfig wachsen und sich vermehren, als täten sie es dir zu ehren.
Der Sommer sei gepriesen!
Der Wind fährt zart dir durchs Haar, auch Weiden wiegen sanft im Wind,
kein heute und kein Morgen, steh still oh Zeit, ich wills genießen. So ewig weit ist doch die Welt, warum bliebst du mir so lang verborgen.
Voller Genuss genieß ich es neben dir zu liegen, dein sanfter Atem scheint,
die Weiden sanft im Takt zu wiegen.
Doch, oh weh! Dunkle schwarze Wolken, Blitz und Donnergroll drohend unheilvoll.
Rasend schnell wird aus dem sanften Wind ein Orkan, Regen peitscht mit Hagel nieder.
Die Wiese ein einzig Regenmeer, seh dich auch nicht mehr!
Sprangst auf, nun nicht mal ein Schimmer mehr von dir, wo bist du nur, wo bist du nur?
Leise höre ich mit Donnergroll vermischt deine Stimme, verstehe dich nicht, was willst du sagen?
Ruf dir zu, du hörst mich nicht, verstand ich wohl falsch?
Nun bist wohl fort in der Fremde, hoffe nur das sich uns Herzen nicht trennen.
Lauf auf und ab um dich zu suchen, doch find dich nicht. War das alles nur ein Traum?
Sehe, wie sich wieder die Weiden sanft im Winde wiegen, im Herzen die Erinnerung,
seh uns auf der Wiese liegen, sanft und zart an einander schmiegen. In Gedanken sehe ich dich,
und ruf dir zu ich Liebe dich. Würde so gern wieder bei dir sein, behutsam dich auf Händen tragen. Unsere kleine Welt mit dir Erkunden, hätte ich dich doch schon gefunden.
Jeden Wunsch würd ich dir erfüllen ob groß oder klein, nur um bei dir sein.
Mein herz soll für dich ewig brennen.
Keine dunkle Wolken, kein Donnergroll und kein Orkan soll uns mehr trennen.
Thomas Salomo
14. Januar 2011
Frau Hilflos von der CSU
Frau Hilflos von der CSU
(Ein Kommentar von Thomas Salomo)
Der erneute Lebensmittelskandal um die dioxinverseuchten Eier wird für die Verbraucher und Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner zum Prüfstein und zum Zeugnis des versagenden Föderalismus. Der Stein des Anstoßes ist in die Futtermittelproduktion gelangtes, mit Dioxin verseuchtes Fett. Ein Futtermittelproduzent aus Niedersachsen hatte über einen längeren Zeitraum dieses in Futtermittel beigemischt und an Landwirte verkauft. Waren Anfangs nur Geflügelproduzenten betroffen sind es nun auch Schweinemastbetriebe. Doch was das Unternehmen veranlasst hatte, das zu tun, bleibt zwar spekulativ doch ein Aspekt könnte maximierte Gewinnerzielung gewesen sein.
Die Hersteller müssen immer höhere Rohstoffpreise akzeptieren. Dazu kommt noch ein globaler Konkurrenzkampf um Rohstoffe. Da bleibt nur wenig Platz für Gewinne. Schon seit Jahren beklagen sich Bauern, dass die Preise für Lebensmittel immer weiter sinken. Die Kunden, vor allem in Deutschland, wollen immer billigerere Lebensmittel. Dass Qualität, auch bei Lebensmitteln, seinen Preis haben muss, ist zwar vielen bewusst, doch bei Lebensmitteln scheint dieses Gesetz in Deutschland außer Kraft gesetzt. Gespart wird zuerst beim Essen. Nur wenige wollen mehr für ihre Lebensmittel ausgeben. Nur wenige sind bereit Bioprodukte zu fairen Preisen zu kaufen. Die breite Masse will weiter billig kaufen. Dem entgegen stehen die Erzeugerbetriebe, die immer mehr für Rohstoffe ausgeben müssen aber immer weniger für das Erwirtschaftete bekommen. Dass Unternehmen in Erscheinung treten, die mit schon fast krimineller Energie unreines, mit Dioxin verseuchtes Fett der Futtermittelherstellung beimischen, verwundert da kaum. Denn Produkte die schon länger auf dem Markt sind, werden nicht mehr durch Behörden überprüft oder kontrolliert. Diese Kontrolle obliegt den Unternehmen selber. Kontrolliert werden zwar landwirtschaftliche Betriebe der Tierproduktion, aber engmaschige, flächendeckende, regelmäßige Kontrollen gibt es kaum. Auch wenn die zuständigen Behörden die Lebensmittelüberwachung loben, zeigt diese große Lücken. Der Großteil der Betriebe in der Landwirtschaft wird nur einmal im Jahr, oder seltener, kontrolliert. Manche sogar nur im Zweijahresrhythmus. Denn für mehr Kontrollen reicht das eingesetzte Personal der Behörden nicht aus. Zuständig sind Lebensmittelüberwachungsämter und Veterinärämter der Landkreise. Doch die Landkreise, die bekanntlich unter enormer Schuldenlast leiden, haben schon in den letzten Jahren damit begonnen Personal abzubauen – auch im Lebensmittel und Veterinärbereich.
Doch der neue Lebensmittelskandal ist nicht der erste, der sich mit verseuchten Lebensmitteln beschäftigt. Wie auch bei den vorherigen Skandalen werden nun die Rufe nach besseren und strengeren Kontrollen laut. So verwundert es nicht, dass die Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) – wie auch ihre Vorgänger – bessere Kontrollen fordert. Doch das erst nach starker Kritik der Opposition! Aigner wollte zuerst den Dialog mit der Futtermittelwirtschaft suchen um die Sicherheit in der Futtermittelkette erhöhen. „Die Futtermittelwirtschaft müsse nicht nur aktiv zur Aufklärung der Geschehnisse beitragen, sondern konkrete Vorschläge auf den Tisch legen, wie sich solche Fälle in Zukunft vermeiden lassen“ sagte Aigner gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Das klang nicht nur hilflos sondern auch konzeptlos.
Wie hilflos Aigner agiert, zeigt sich an zwei Beispielen: Aigner sah für Verkaufs- und Einfuhrverbote wegen des Dioxinskandals keinen Anlass. Keine zwei Tage später verboten China und Russland Einfuhren aus Deutschland. Händler warnten davor, dass andere Länder nachziehen könnten. Erst jetzt wollte die Ministerin ein Maßnahmenpaket entwickeln. Voller Stolz stellte die Ministerin dieses dann auch schon zwei Tage später vor.
Das Maßnahmenpaket umfasst einen Zehn-Punkte-Plan. Nach Vorstellung Aigners soll genau vorgeschrieben werden, was in das Futtermittel gelangen soll. Sie will auch schärfere Melde- und Kontrollpflichten für Futtermittel- und Tiermastbetriebe einführen. Diese sollen häufiger und vor allem regelmäßig kontrolliert werden. Diese Maßnahmen stehen im großen Gegensatz zu Aigners Aussagen von vor einer Woche. Da hielt sie die vorhanden Kontrollen als gut und ausreichend. Die Bundesregierung setze sich für strengere Regeln auf EU-Ebene in Form einer sogenannten Positivliste für Futtermittel ein. Die EU solle regeln, was im Futtermittel drin sein darf und was nicht.
Das von Bundesagrarministerin Aigner vorgestellte Maßnahmenpaket klingt sicher gut. Aber es soll vor allem zeigen, dass die Ministerin weiß, wo der Ausgang dieser Miesere ist. Sie wollte dem Vorwurf der Hilflosigkeit entgegen treten.
Doch dieser Zehn-Punkte-Plan verdeutlicht auch nur all zu gut die Hilflosigkeit der CSU Ministerin. Denn strengere und vor allem häufigere Kontrollen für die Futtermittelproduzenten kann sie kaum durchsetzten. Für die Kontrollen der Betriebe sind die Landkreise und Bundesländer zuständig. denen es bekanntlich an Geld und Personal fehlt. Aigner kann darauf keinen Einfluss nehmen.
Auch die neuen Vorschriften für Futtermittelproduzenten, die Positivliste, verschiebt Aigner gekonnt an die EU. Denn Aigner weiß nur zu gut, wie stark die Lobby der Bauern und Nahrungsmittelindustrie ist. Wenn das Thema Positivliste für Futtermittel auf EU-Ebene untergeht, ist es nicht mehr Aigners Problem.
Dass nun auch die Betriebe ihre eigenen Laboranalysen veröffentlichen und den Behörden zugänglich machen sollen, ist ein Affront. Weil die Landkreise kein Geld dafür haben, sollen sich die Betriebe sich selbst kontrollieren. Das ist eher ein Verzweiflungsakt. Ein besserer Schutz für Verbraucher sieht anders aus.
21. Oktober 2010
Ein Brief an mein Land
Ein Brief an mein Land
(von Thomas Salomo)
Mein liebes Land, ich weiß, es ist schon ungewöhnlich dir zu schreiben, doch die Ereignisse machen es notwendig. Ich mache mir Sorgen um dich. Die Geschehnisse dieser Wochen bereiten mir stetig Sorgen. Mein liebes Land, ich weiß es ist verpönt zu sagen, ich liebe dich. Ich mag deine Vielfältigkeit die du mir bietest. Dein Kontrast von Meer im Norden, den Feldern und Wäldern und den Bergen im Süden. Von der See bis zum von Rheinland bis nach Baden, vom Saarland bis nach Sachsen das mag ich so bei dir. Du bist so vielseitig, kaum ein Landstrich gleicht dem anderen. So berauschend deine Höhen und Tiefen sind, so inspirierend deine Weiten. Die Menschen die bei dir leben, sind sie doch voller Tugend, sie halten viel von Ehrlichkeit, Pünktlichkeit. Du geniest bei vielen einen guten Ruf, man schätzt deine Traditionen, egal ob Oktoberfest oder Karneval, Martinsumzüge, oder Schützenfeste. Ich weiß manchmal reduziert man dich auf diese Traditionen.
Ja, ich mag die Menschen die hier leben. Gut, manchmal sind sie etwas schwierig und kompliziert. Ihre Eigenarten sind so verschieden wie deine Landschaften. Von kühl, distanziert bis warm, herzlich und gastfreundlich. Strebsam sollen sie seien, die Menschen in deinem Land, berühmt für ihr Wissen und ihre Schaffenskraft.
Du genießt einen guten Ruf in der Welt. Hast du doch gezeigt, dass zwei verschiedene Systeme einst geteilt, wieder zusammen finden können. Da wo sonst in anderen Ländern Krieg ausgebrochen, Tod und Verwüstung entstanden wären, war es bei dir friedlich. Vielleicht war es die erste friedliche Revolution die Europa sah. Ja, darauf kannst du Stolz sein, mein liebes Land. Du hast dich gewandelt wie kaum ein anderes Land. Von einer Schreckenszeit und fast totalen Zerstörung bist du wieder aufgestanden, zu einem Garant für Frieden und Stabilität.
Wenn man auf dieser Welt von Demokratie spricht, nennt man deinen Namen, du bis es, dass als Beispiel für gute Demokratie gilt. In deinen 61 Jahren hast du viel erlebt. Viele politische Wechsel hast du gesehen, doch nie bist du zu Bruch gegangen. Die Menschen vertrauten dir und den Parteien die sie führten. Was hätten sie auch anders tun sollen? Die Menschen in deinem Land sind keine Revolutionäre, keine die gern ihre Proteste auf die Straße trugen. Ja, der Deutsche demonstriert nicht gern. Wäre es sonst möglich gewesen, den Euro einzuführen, wo die Menschen doch die Mark so liebten? Wäre es möglich gewesen, dass Harz IV eingeführt wurde, wenn Millionen dagegen demonstrierten? Gut, es haben Menschen dagegen demonstriert, doch waren es keine Millionen, kein ganzes Land. Nein, die Menschen in deinem Land protestieren nicht gern. Vielleicht wollen sie insgeheim geführt werden, von einer starken Persönlichkeit an der Spitze, die ihnen zeigt wo es lang geht . Haben deine politisch Verantwortlichen es nicht dankend aufgenommen? Gewählt wollen sie werden, um dann ihre Art entsprechend die Geschicke dieses Landes lenken. Parlamentaristische Demokratie nennt man diese Form. Die Menschen werden auf das Wählen gehen reduziert, mehr sollen sie nicht tun. Sollen sich sogar raushalten aus der Politik. Das, mein liebes Land hat Jahrzehnte lang gut funktioniert. Die Menschen wählten die Politiker und diese ließen sie gewähren und machen. Sinnvolle und oft nicht so sinnvolle Projekte wurden realisiert War es doch gut für dich, mein liebes Land. Natürlich gab es gute und schlechte Entscheidungen, doch nie hat man dich nie aus den Augen gelassen, die Menschen schon. Sollten wir nicht auch mehr Mitentscheiden dürfen?
Doch nun, scheint alles irgendwie verschoben. Immer weniger Menschen gehen wählen. Die Wahlbeteiligung sank mancher Orts um fast 20%. Politikverdrossenheit nennen das die Politiker. Immer weniger scheinen sich für die Politik zu interessieren. Doch ich glaube das nicht, die Menschen Interessieren sich sehr wohl für Politik. Sie verfolgen sehr genau was passiert. Sie hielte lange still, taten so als ob sie das Geschehen ignorieren. Doch nun, entlud sich der Ärger. Gerade an einem vorzeige Projekt, welches wie kein anderes für Moderne und Innovation steht. Doch was war passiert hat man den Menschen nicht erzählt, was da geschieht? Schließlich wurde das Projekt seit über 10 Jahren geplant.
Doch die Proteste gegen Stuttgart 21 sind schon lang nicht mehr gegen das Projekt selber, es geht vielmehr um Grundsätzliches. Es steht als Sinnbild für die Unzufriedenheit der Menschen. Unzufrieden über die Art wie Regiert wird. Nein die Art wie Regiert wird ist seit 60 Jahren gleich. Vielleicht bemerken die Menschen, dass sie mehr haben können. Ich frage mich, müssen wir nicht endlich anfangen unsere Demokratieverständnis zu ändern? Weg von dem „Die machen es schon.“, hin zu „Wir wollen mit Entscheiden“. Vielleicht müssen wir lernen, uns mehr ein zubringen. Aber auch mehr eingebunden zu werden in politische Entscheidungen. Wir wollen gefragt werden, wie und welches Projekt realisiert wird. Mehr Mitbestimmung auf allen politischen Ebenen. Mein liebes Land, schaue doch mal in die Schweiz. Dort herrscht ein Höchstmaß an Mitbestimmung. Sehr oft im Jahr werden die Menschen um ihr Votum gebeten, auf allen Eben. Auf Bundesebene ebenso auf Kantonsebene. In der Schweiz gibt es solch eine Diskrepanz zwischen Politik und den Menschen nicht. Machen wir uns nichts vor, mein liebes Land, denn so wie es jetzt läuft, sehe ich schwarz für uns.
Die Menschen in unserem Land entfernen sich immer schneller, immer weiter von der Politik. Noch nie, mein liebes Land, war die Kluft zwischen Bürgern und Politik so groß wie heute. Die Menschen wenden sich ab von den zwei großen Volksparteien. Immer mehr Menschen fühlen sich nicht mehr von ihnen repräsentiert und vertreten. Das was in Berlin und in den Bundesländern passiert, wird immer mehr mit Argwohn beobachtet. Wenn wir nicht neue Wege gehen, werden die Geschehnisse uns überrollen. Mein liebes Land, ich befürchte, es dauert nicht mehr lang bis extreme politische Kräfte wieder Fußfassen. Kannst du dir Vorstellen, das es wieder eine starke extreme Rechte Partei in Deutschland gibt? Eine rechte Partei die von vielen Menschen gewählt wird, die mehrheitsfähig ist? Das wäre eine Katastrophe für uns. Noch sind NPD und Republikaner nur eine gesellschaftliche Randerscheinung. Ich befürchte, dass es nicht mehr lange dauert bis es eine neue andere Rechte Kraft gibt, die viele Menschen in ihren Bann zieht. Eine solche Vorstellung, mein liebes Land, macht mir zu tiefst Angst. Ich habe das Gefühl der Nährboden für solche Kräfte ist längst gegeben. Gerade in deinen östlichen Teil herrschen immer noch große Vorbehalte gegenüber Ausländern und Migranten. Schon jetzt ist die NPD in den Landtagen von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern vertreten.
Mein liebes Land, heißt es nicht, wir seien ein weltoffenes Land? In dem viele verschiedene Kulturen miteinander leben? Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das so ist, ob wir wirklich so offen und Tolerant sind. Wenn selbst von etablierten Politiker immer schärferen ausländerfeindliche Parolen zu hören sind. Seit über 40 Jahren leben Migranten in unserem Land. Kamen sie doch als Gastarbeiter in unser Land. Sollten sie doch ursprünglich nur unser Land aufbauen und nicht bleiben. Doch sie blieben, sie fühlten sich wohl bei uns. Sie brachten es zu Wohlstand und Vermögen. Doch machten wir es ihnen immer schwer, in unseren Köpfen trennten wir stetig zwischen den Fremden und uns, den Deutschen. Wir sagen sie wollen gar nicht, sie wollen sich nicht Integrieren, weil etwa 5% die Integrationskurse abbrechen, verurteilen wir alle. Integrationsunwillig seien sie. Harte Strafen müssten her. Heute schreit alles nach besserer Integration, doch haben wir ihn immer eine faire Chance gegeben damit sie sich integrieren konnten? Ihre Berufsabschlüsse haben wir nicht anerkannt, und wenn, haben wir sie selten gleichrangig behandelt. Ja, es sind Parallelgesellschaften entstanden. Wer will von ihnen verlangen, dass sie ihre Kultur ablegen, ihre Tradition verleugnen? Man sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Ja, der Islam hat keine Historischen Wurzeln wie das Christentum in Deutschland. Doch ist es die Religion der Migranten, von denen heute 2 Millionen angehören.
Doch haben wir uns jemals mit den Islam ernsthaft auseinander gesetzt? Warum gibt es keinen Islamunterricht an allen Schulen? Könnten wir damit nicht die Vorurteile abbauen? Doch warum zeigen wir mit Finger auf ihnen? Haben wir nicht auch bei uns Parallelgesellschaften? Was ist mit den Plattenbaugebieten im Osten? In den der überwiegende Teil arbeitslos und von Harz IV lebt. Wo jeder fünfte sich ein Totalitäreres System mit einem starken Führer wünscht.
Doch was mich wirklich Ärgert, das immer wieder die Integration herhalten muss, um von den eigenen politischen Problemen der Parteien abzulenken. Wenn die CDU ihr konservatives Profil verspielte und nun auf Kosten der Migranten dieses wieder stärkt dann ist das mehr als verlogen. Ich weiß nicht so Recht, aber wovon Reden wir eigentlich? Wir reden über eine Gruppe von 6,73 Millionen Menschen. Denn so viele Ausländer leben in Deutschland. Insgesamt leben aber 81 Millionen Menschen in Deutschland. Das heißt wir diskutieren über eine Gruppe von 5,4%! Aber wir tun so als beträfe es fast 90% der Bevölkerung. Mancher tut so als würde eine Migrationswelle bevorstehen, als würden Morgen 100 Millionen Einwandere zu uns wollen. Dabei ist das Gegenteil der Fall, mehr Menschen mit deutschen Pass wandern aus statt ein zu wandern. Wir sind kein Migrationsland sondern ein Auswanderungsland! Wir werden weniger statt mehr.
Doch machen wir uns nichts vor, wir nehmen Bevölkerungsmäßig ab, doch die Vorbehalte gegen Fremde nehmen zu. Ich frage mich, mein liebes Land, woher kommen solche Vorbehalte gegen „Fremde“. Haben wir Angst sie könnten uns etwas wegnehmen? Ich glaube es hat mit der Frage zutun „ Wer sind wir? Was ist Deutsch? Mir fällt leider keine Antwort ein, ich weiß nicht wie wir aus diesem Dilemma heraus kommen. Ich hoffe nur, das dies ein Strohfeuer ist, dass sich das ganze wieder legt. Zeichnet uns nicht auch Besonnenheit aus?
Nun, du hast schon soviel erlebt, mein liebes Land, schon so manche schwere Zeit überstanden. Vielleicht sind meine Befürchtungen völlig umsonst oder viel zu hoch gegriffen. Vielleicht ist das hier und jetzt manchmal schöner als der Blick nach Vorn. Du, jedenfalls wirst uns tragen, wenn sogar ertragen. Denn dich wird es ja hoffentlich noch lange geben.
23. Oktober 2009
Denkschrift
Denkschrift
Warum sollen Christen Politisch handeln?
Von Th. Salomo
Immer wieder stelle ich mir die Frage, sollen Christen sich Politisch engagieren? Sich also in politische Dinge einmischen, oder sich gänzlich heraus halten und sich ganz auf die Nachfolge Jesus zu konzentrieren??
Ich sage, gerade Christen sollen und müssen sich Politisch engagieren, also gegen bestehendes oder aufziehendes Unrecht kämpfen. Dietrich Bonheffer schrieb in seinen nicht mehr fertig gewordenen Buch: „ Weil es Jesus nicht um die Verwirklichung neuer ethischer Ideale also auch nicht um seine eigenes Gutsein sondern allein um die Liebe zum wirklichen Menschen geht, darum kann er in die Gemeinschaft ihrer Schuld eintreten… Aus seiner Selbstlosen Liebe, aus seiner Sündlosigkeit heraus tritt Jesus in die Schuld der Menschen ein , nimmt sie auf sich.“
Natürlich muss man sich bedingt schuldig machen. Denn unrecht lässt sich nie nur von aussen heraus kritisieren oder erst recht nicht beheben. Die Amerikaner haben in der Vergangenheit oft versucht von aussen heraus unrecht oder das was sie dafür halten weg zu Bomben und ein für sie angenehmes Regime einzusetzen, das hat nie funktioniert das sehen wir am Beispiel Afgahnistan oder Irak. Heißt das dass wir ein teil des Unrecht sein müssen um es zu beheben?
Keines Wegs! Wir müssen es aber verstehen und wissen wie es funktioniert. Es muss also ein direkter Bezug dazu da sein. Wenn Bonhoeffer also sagt das die gern behauptete Neutralität im Politischen Konflikten dann keine Neutralität ist , wenn sie bestehende Gewalt herrschendes unrecht de facto duldet. Ich sage wer sich heraus hält macht sich schuldig, schuldig an seinen Mitmenschen die von unrecht bedroht sind aber vor allem an den wohltun und taten Jesus. In der Justiz nennt man das Unterlassenehilfeleistung. Gerade Jesus hat durch seine Taten gezeigt das er sich gegen bestehendes Unrecht engagiert, z.B. die Sache mit der Ehebrecherin, die gesteinigt werden sollte. Oder die Sache in der Apostelgeschichte mit Saulus der später Apostel Paulus wurde. Das zeigt uns das gerade wir Christen gerade zum handeln gezwungen sind. Denn Paulus schrieb, was man als Ermunterung verstehen kann, (2.kor 4+5). „Setzt nicht die Waffen dieser Welt ein, sondern die Waffen Gottes.“ Also das Wort Gottes und sein Evangelium. Denn wahrer Frieden und Gerechtigkeit kann nur von Gott kommen. Zunehmende Ungerechtigkeit finden wir nicht nur in fernen Ländern wie Sudan, Somalia oder Iran China und andere Länder. Ungerechtigkeit finden wir auch zunehmend vor unserer Haustüre. Wenn es um das aufweichen von Arbeitnehmer Rechten geht, oder bei dem Abbau von Sozialleistungen, oder dem verschärfen des Asylrechtes. Auch in unserem alltäglichen Handeln sind wir unrecht ausgesetzt. Bei Online Durchsuchung der Ermittlungsbehörden von verdächtigen Computer. Oder der Vorratsdatenspeicherung von Telefonnummern und Internetverbindungen. Jedes Telefonat jeder Klick im Internet kann zurückverfolgt werden. Dies wurde unter dem Deckmantel des Schutzes vor Terrorismus möglich. Doch wer sagt uns das diese Dinge nicht irgendwann gegen uns eingesetzt werden? Es gibt viele Beispiele in der Geschichte wo es so im nach hinein geschehen ist.
Doch was können wir tun wenn wir unrecht sehen? Es ist nicht gleich notwendig in eine Partei zu treten, oder einer Organisation beizutreten. Wenn man will gut, wenn nicht auch OK. Viel wichtiger ist es darüber zu reden, aufzuklären. Also die die Sprache derer verstehen, sollen denen es vermitteln und erklären. Engagieren heißt nicht zwangsläufig sich stundenlang Vorträgen zu widmen, es reicht auch aus mal eine Unterschrift für eine Petition zu geben, oder für das eine oder andere je nachdem ob es einen gefällt oder nicht zu unterschreiben. Engagement findet vor allem im kleinen statt, so zu sagen unter uns. Erst aus dem kleinen kann größeres entstehen. Erst wenn wir alle das unrecht erkennen können wir es beheben, gemeinsam,im Sinne Gottes.